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Erneuerbare Energien - nicht nur rosige Aussichten

Anders als fossile Energieträger sind erneuerbare Energien unerschöpflich und nahezu konstant verfügbar. Neue Techniken zur Erschließung von Quellen aus Wind-, Solar- und Wasserkraft sowie Geothermie und Bioenergie haben einen wachsenden Wirtschaftzweig entstehen lassen.

 
Der Anteil dieser Quellen an der Energieversorgung steigt. 2008 wurden
z.B. 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen durch
kostengünstige Windenergie erzeugt.1)
Durch das Ersetzen alter Anlagen durch neue, leistungsfähigere (auch im Binnenland) soll die Leistung an Land bis 2020 verdoppelt werden. Die Energiegewinnung auf dem Meer spielt aufgrund der günstigen Windverhältnisse eine wichtige Rolle. So genannte Offshore-Anlagen
erfordern jedoch einiges an Aufwand: Neue Herausforderungen entstehen durch die Entfernung zur Küste und das Verlegen von Kabeln
zur Einspeisung der Energie in das Festlandsnetz. Dennoch wird die Erschließung dieser Energiequelle mit Nachdruck vorangetrieben. Sie soll bis 2030 rund 60 Prozent des durch Windkraft erzeugten Stromes ausmachen. 2)

Solarenergie hingegen kann direkt vor Ort genutzt werden. Die Technologie wird kontinuierlich verbessert. Staatlich geförderte Fotovoltaikanlagen haben in den letzten Jahren ihren Anteil an der Energiegewinnung erhöht. Sie werden zunehmend erschwinglicher. Schätzungen zufolge könnte dieser Anteil langfristig 30 Prozent des Strombedarfs abdecken. Stromgewinnung durch Solarzellen auf dem privaten Dach ist dabei nur ein Schritt weg von Erdöl und -gas. Neue Forschungsprojekte entwickeln Technologien für solarthermische Kraftwerke; sie sollen Energie in großem Stil erzeugen. Hierbei wird Sonnenlicht mit Hilfe von Spiegeln gebündelt. Anvisierte Einsatzgebiete sind vor allem südlichere Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung.

So viel versprechend und zukunftsweisend diese Alternativen auch sein mögen - es gibt auch Einwände, die es zu bedenken bzw. beachten gibt. Bereits der Bau von Windkraftanlagen kann zu ersten Beeinträchtigungen für Meeresbewohner werden. Ihr sensibles Gehör kann durch den entstehenden Lärm beim Verankern der Fundamente im Meeresboden zum Teil erheblich beeinträchtigt werden. Die Folgen könnten der Verlust des Orientierungssinns und das Stranden verschiedener Walarten sein. Ebenso kritisch ist das Versenken und teilweise Eingraben der kilometerlangen Kabel in der Nähe von Seehundkolonien und Vogelnistplätzen zu sehen.

 
Auch bei Solarenergie gibt es Umweltbedenken zu beachten. Dünnschichtzellen haben zwar derzeit noch einen Markanteil von nur
5%. Sie befinden sich jedoch auf dem Vormarsch. Und damit auch
deren Halbleiterinhalte Cadmium, Selen, Tellur und Kupfer, die zum Teil als umweltgefährdend eingestuft werden. 3)

Erste kritische Stimmen gibt es bereits, was die hier beschriebenen solarthermischen Kraftwerken angeht. Die anvisierten Standorte liegen in den Anrainerstaaten des Mittelmeeres. Wie sieht es da z.B. mit der politischen Stabilität einiger Länder dieser Region aus? Möchte man sich wirklich von diesen Staaten abhängig machen? Was gilt es zu bedenken in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den dortigen Regierungen? Die wiederholte Zuspitzung der Lage in den OPEC-Ländern der vergangenen Jahrzehnte muss uns als Erfahrungsschatz dienen, um solche oder ähnliche Krisen in Zukunft so gut wie möglich einschränken zu können.

Energie wird auch in Zukunft nicht völlig grenzen- und problemlos zur Verfügung stehen, trotz neuer Technologien. Umso wichtiger ist es weiterhin, sich den eigenen Umgang mit ihr täglich bewusst zu machen - sie ist neben Wasser nach wie vor ein kostbarer Rohstoff!

1) Quelle: http://www.bee-ev.de/Erneuerbare-Energien/Erneuerbare-Energien.php

2) Quelle: http://www1.ndr.de/wirtschaft/dossiers/windkraft/hintergrund/offshore4.html

3) Quelle: http://www.solarintegration.de/index.php?id=140

, 01.05.2010


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